Diagnose eines Meniskusschadens
Wenn durch akute Fehlbeanspruchung ein Kniegelenkmeniskus verletzt wird oder reißt, können dabei verschiedene Formen von Rissen diagnostiziert werden.
Es können ein Längsriss, anders genannt auch "Korbhenkelriss", ein zungenförmiger Einriss, ein Abriss von Vorder- oder Hinterhorn oder ein Querriss, eventuell mit Luxation des abgerissenen Teiles in das Gelenk entstehen.
Klinisch imponiert dann ein Druck- oder Funktionsschmerz am entsprechenden Kniegelenkspalt. Eventuell ist eine Vorwölbung zu tasten.
Es kommt dabei zu einer schmerzhaften Streckhemmung bei Meniskuseinklemmung, einem Überstreckschmerz sowie einer Beugebehinderung am Hinterhorn, dem so genannten "Meniskusschrei" als tast- und fühlbarem, oszillographisch objektivierbarem Schnappgeräusch bei dieser Funktionsprüfung.
Es finden sich die typischen Meniskuszeichen nach BÖHLER, BRAGARD, MCMURRAY, MERKE, PAYR, TURNER, STEINMANN, CAKLIN und röntgenologisch nach CARMAN.
Diagnose-Methoden
Zur Diagnosestellung eines Schadens am Meniskus stehen dem Arzt heutzutage moderne Methoden, wie die Sonographie, die Röntgenuntersuchung, die Kernspintomographie sowie die Arthroskopie zur Verfügung, da eine konservative Therapie mit Ruhigstellung nur wenig erfolgversprechend ist und daher nur bei sehr kleinen Rissen (von nicht mehr als 1 cm) über 3 oder 4 Wochen durchgeführt wird.
Eine konservative Therapie ist eigentlich nur bei einem frischen Riss in der Außenzone, welche gut mit Gefäßen versorgt ist, von Erfolg gekrönt. Sie erfolgt hier mittels Schienen und anderen abschwellenden Maßnahmen.
Besteht allerdings eine massive Ruptur oder ein sogenannter "Korbhenkel" (siehe oben erwähnt), so wird die Entfernung des abgerissenenen Meniskusanteiles notwendig. Geschieht dies nicht, wird der abgerissene Teil zu einer Art "Fremdkörper" und schädigt den Knorpel, wodurch frühzeitig eine Arthrose bewirkt werden kann.
Durch "Antackern" oder "Annähen" (Menikoplexie) können Risse im Kapselgrenzbereich behandelt werden. Der Faserknorpel ist allerdings nur schwach durchblutet. So können Meniskusschäden nur selten richtig ausheilen.
Kernspin
Bei der Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie können bereits über 90 % der Risse im Meniskus diagnostiziert werden.
Röntgen
Die Röntgenuntersuchung ist bei frischen Verletzungen am Meniskus meist unauffällig und lässt somit in Bezug auf traumatische Schäden kaum Rückschlüsse zu.
Meniskus-Schaden: Diagnose durch Röntgen
Bei chronischen Schäden, wie z.B. dauerhaften berufsbedingten Belastungen der Menisken ist sie jedoch sehr aussagekräftig. Knöcherne Veränderungen können gut dargestellt werden.
Sonographie
Die Sonographie oder Ultraschalluntersuchung erfolgt nicht routinemäßig. Sie erbringt jedoch Hinweise über begleitende Verletzungen der Bänder. Verletzungen im Bereich der Seiten- oder Kreuzbänder oder der Gefäße kommen hier zum Ausdruck.
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